Word World (par Jacques Demorgon)

Margaret Mead, American Athropologist

Margaret Mead hatte in « Fossé des générations » untersucht, wie sich die dominanten Prozesse der Kulturübermittlung verändem. Eine Kulturübermittlung, deren Wirksamkeit auf der Ko-Präsenz dreier Generationen an ein und demselben familialen und erzieherischen Ort beruht, nennt sie “post-figurativ”. An diesem Ort kamen die Figuren der Autorität doppelt vor: Das Kind gehorchte seinen Eltern, die selber ihren eigenen Eltem gehorchten. Diese doppelte Konkretisierung ermöglichte eine gründlichere und stärker verinnerlichte Identifikation mit dem vorgeschriebenem Verhalten und erleichterte damit die Befolgung der moralischen Regeln.

Später befasst sich M. Mead mit einer bestimmten Periode der amerikanischen Geschichte, nämlich der « Eroberung des Westens ». Amerikanischen Filmen zu diesem Thema ist zu enmehmen, dass Eltem, die zum Aufbruch nach Westen bereit waren, Großeltern, die schon zu alt sind, nicht mimehmen können. Am Ziel angelangt, ist der Vater dann aufdie Hilfe und Erfindungsgabe seines ältesten Sohnes angewiesen, um den Raum zu schließen, das Haus zu bauen, sich in ihm einzurichten. Hier findet eine wechselseitige Kulturiibermittlung statt: Ein Teil der neuen Kultur wird von den Söhnen erfunden. Diese Kulturübemittlung, bei der die Figuren der Kultur von zwei Generationen ko-produziert werden, nennt Margaret Mead “ko-figurativ”. Allerdings ist die Eroberung des Westens nur ein Beispiel dafiir, wie sich Verhälmisse ändern können.

Die inmer raschere Entwicklung von Wissenschaft und Technologie scham immer mehr Bereiche, in denen der Erwachsene dem Jugendlichen unterlegen ist. Dieser nämlich wächst bereits in dem Informationstrom heran, der ilm über den neuesten Stand der ästheüschen (Musik, Kleidung) wie der wissenschaftlichen, technischen und sozialen Entwicklung auftlärt. Oft ist er es, der seinen Eltern einen Teil dieser neuen Kultur – zum Beispiel die EDV – vermittelt. Dies ist bei M. Mead die “präfigurative” Übermittlung. Die Kultur, die dem Jugendlichem von seiner auf dem jeweils neuesten Stand befindlichen Gegenwart her zufließt, ist ein Vorgriff auf die Kultur, die künftig die Kultur aller sein wird.


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